Wie feiern Skandinavier, Franzosen und Engländer Weihnachten?

Das Online-Magazin Landhaus-Look.de hat die schönsten Weihnachtsbräuche aus Frankreich, Skandinavien und England zusammengestellt.

Wie feiern Skandinavier, Franzosen und Engländer Weihnachten?

Das Küssen unter aufgehängten Mistelzweigen gehört zu den schönsten Weihnachtsbräuchen (Bildquelle: fotolia © S.H.exclusiv)

Wir lieben das Leben im Landhaus-Look – und das gilt ganz besonders zur Weihnachtszeit, wenn alles liebevoll dekoriert ist. Wohl überall auf der Welt steht an Weihnachten das gute Essen, die Familie und das gemütliche Beisammensein im Mittelpunkt. Es werden Plätzchen gebacken, das Weihnachtsfernsehprogramm geschaut und die Kinder warten hibbelig auf das Christkind (oder seine Äquivalenten), welches hoffentlich mit reichlich Geschenken bepackt, unterwegs ist. Doch trotzdem wird das Fest der Feste mit den unterschiedlichsten Traditionen begangen, die sich über die Jahre immer mehr vermischen, übernommen oder ersetzt werden. Und obwohl Skandinavien, Frankreich und Großbritannien Stilvorbilder und fast Nachbarn sind, sind wir beim Stöbern auf einige schöne Weihnachtstraditionen gestoßen, von denen wir noch nie gehört haben.

SKANDINAVIEN

Die frechen Trolle besänftigen
Um den Nissen (Weihnachtswichteln), die so hart für den Weihnachtsmann gearbeitet haben eine Freude zu machen, stellen ihnen die Kinder eine Schüssel Grütze auf den Dachboden.In einigen Regionen ist die Schüssel Brei auf die Fensterbank, auch für den Troll Tomte. Dieser muss besänftigt werden, denn wenn er hungrig bleibt, spielt er der Familie das ganze nächste Jahr über kleine oder größere Streiche.

Der Julbok
Ursprünglich brachte der Julbok, ein vorchristliches Symbol für Fruchtbarkeit, die Geschenke, doch inzwischen wurde er vom Jultomte – dem Weihnachtsmann- abgelöst. Trotzdem bleibt er eine beliebte Weihnachtsdekoration: Aus Stroh, mit roten Bändern wickelt und mit Geschenken bepackt , ziert er die Stube, den Weihnachtsbaum oder in riesigen Versionen, die Marktplätze, bis er am Heiligen Abend, feierlich im Weihnachtsfeuer aufgeht.

Dänemark: Die Mandelgave
In Dänemark gibt es zum Nachtisch eine große Schüssel Mandelmilchreis, in der eine ganze Mandel versteckt ist. Wer sie in seiner Portion findet, bekommt noch ein kleines Extrageschenk und ist mit Glück gesegnet.

Finnland: Familie Weihnachtsmann
In Finnland hat man eine ganz genaue Vorstellung vom Joulupukki (so heißt der Weihnachtsmann hier). Er wohnt auf dem Korvatunturi in Finnisch-Lappland, benutzt einen Gehstock, und tatsächlich, er hat eine Frau; die Joulumuori, welche ein köstliches Weihnachtsporridge kocht. Er kommt auch nicht durch den Kamin gekraxelt, sondern klopft kräftig gegen die Haustür und stellt seine wichtigste Frage: „Sind denn artige Kinder hier?“ Eines seiner Schlittenrentiere, welche nicht fliegen können, sondern ganz gewöhnlich auf ihren Hufen unterwegs sind, Petteri Punakuono war außerdem das Vorbild für seinen viel besungenen Artgenossen Rudolph The Red-Nosed Reindeer.

Lettland: Mit Balken durch die Nachbarschaft
In Lettland hält man an einer alten Wintersonnenwenden-Tradition fest: Bepackt mit einem Balken aus Eichenholz zieht man von Haus zu Haus. Ist man am letzten angekommen, wird der Balken dort im Hof verbrannt, um das Übel zu vernichten und der Sonne neue Kraft zu schenken. Auch die Kinder ziehen durch die Nachbarschaft, verkleidet als Sonne, Tier und Tod um die bösen Geister zu verscheuchen. Dafür kriegen sie dann ein paar Leckereien geschenkt.

Schweden: Kein Weihnachten ohne Donald Duck
In Schweden kann erst mit dem Julbord (Weihnachtsessen) begonnen werden, nachdem man sich gemeinsam die Folge Kalle Anka och hans vänner önskar God Jul: „Donald Duck und seine Freunde wünschen euch eine frohe Weihnacht.“ der beliebten Comicserie Donald-Duck, die immer um 15.00 Uhr ausgestrahlt wird, angesehen hat. Vor dieser Sendung gibt es auch kein Entkommen, denn für diese halbe Stunde steht das Land still und starrt jedes Jahr auf´s Neue, gebannt in den Fernseher.

Litauen: Tiefchristlich
In Litauen ist Weihnachten noch wortwörtlich ein heiliger Abend. Man glaubt, dass das folgende Jahr wie die Christnacht wird, also geht man in die Sauna und verbringt den Tag still im Kreis der Familie. Wenn der erste Stern am Himmel zu sehen ist, wird der Gotteskuchen herumgereicht, woraufhin ein 12-gängiges -zur Erinnerung an die 12 Apostel- Menü aufgetischt wird. Allerdings gibt es an diesem Abend weder Fleisch- noch Milchprodukte. Vielmehr werden Fisch, Gemüse, Getreidebrei, Obst und Mohnmilchsuppe gereicht. Die Reste deckt man dann nicht ab, denn über Nacht kommen die Seelen der Verwandten und Freunde, um auch noch einmal festlich zu speisen.

Strohhalmziehen
Nach dem Essen werden Strohhalme unter der Tischdecke hervorgezogen: Lange und dicke Halme bedeuten ein gutes neues Jahr, dünne oder gebrochene bringen eher Unglück.

Julklap
Als Weihnachtswichteln erfreut sich dieser Brauch, besonders in Schulen, auch bei uns immer größerer Beliebtheit. Die Geschenke werden schlicht verpackt, vielleicht mit einem witzigen Gedicht und dem Namen versehen, und anonym verteilt. Der Spaß besteht darin, das Geheimnis zu lüften, von wem man denn beschenkt wurde.

FRANKREICH
Bei unserem Nachbarn Frankreich verbringt man die Weihnachtszeit ganz ähnlich wie bei uns: Es wimmelt nur so vor Adventskalendern und -kränzen, Weihnachtsmärkten und Krippenfigürchen.Der Pere Noel allerdings trägt hier ein langes rotes Gewand, eine besondere Zipfelmütze und seinen charakteristischen in einer Schnecke auslaufenden Hirtenstab und statt Gänsebraten werden hier meist Delikatessen wie Austern, Hummer und Gänseleber aufgetischt.

Buche de Noel
Was dem Land der feinen Küche natürlich nicht fehlen darf, ist eine besondere Köstlichkeit, die das mehrgängige Festessen – das Revellion – beendet. Beim Buche (übersetzt bedeutet das Holzscheit) de Noel handelt es sich um eine cremegefüllte Bisquitrolle, welche an eine alte Tradition erinnert: Früher ließ man einen Holzscheit im Kamin verglimmen und verstreute die Asche über seinen Feldern, denn so, so glaubte man, werden diese besonders fruchtbar.

Heimat des Weihnachtsbaums
Was wäre Weihnachten ohne den festlich geschmückten Weihnachtsbaum? Wohl nichts halbes und nichts Ganzes. Und wer hätte es gedacht? Der Ursprung dieser Tradition findet sich im Elsass. In den Stadtarchiven finden sich hier die ersten Erwähnungen eines Weihnachtsbaumverkaufs und das bereits im Jahr 1521. Auch in einem Brief von 1709 beschreibt Prinzessin Liselotte von der Pfalz begeistert den elsässischen Brauch, Bäume mit Äpfeln, Nüssen und Gebäck zu dekorieren.

König für einen Tag
Die Weihnachtszeit endet am 6. Januar mit einem weiteren Brauch: Dem galette des rois – in einen süßen Kuchen, meist ein Brioche, wird eine kleine Figur eingebacken. Wer auf diese in seinem Stück stößt, darf sich eine goldene Krone aufsetzen und ist für den Rest des Tages Roi (König) oder Reine (Königin).

ENGLAND

Geduld bis zum Weihnachtsmorgen
In England kommt Father Christmas erst in der Nacht zum 25. durch den Schornstein geklettert, wo er einen Mince Pie und ein Gläschen Sherry vorfindet. Dort verstaut er die Geschenke in den am Kamin aufgehängten großen Weihnachtssocken. Am frühen Morgen dürfen die aufgeregten Kinder dann endlich erraten was in den Päckchen ist und sie öffnen. Mittags gibt es dann das traditionelle Festessen samt Truthahn „Gregor“ und Christmas Pudding. Währenddessen trägt man oft Partyhütchen und zündet Knallfrösche – die Christmas Cracker. Um 15 Uhr muss allerdings aufgegessen sein, denn dann versammelt man sich vor dem Fernseher um sich die Weihnachtsansprache der Queen anzuhören.

Christmas Carols
An Weihnachten ziehen Kinder in Gruppen von Haus zu Haus und singen alte Weihnachtslieder – die Christmas Carols. Das erinnert an vergangene Zeiten, als die Armen so die Reichen um milde Gaben baten.

Der Mistelzweig
Die Tradition des Kusses unter dem Mistelzweig kommt ebenfalls aus Großbritannien, die Mistel steht seit eh und jeh für Frieden und Versöhnung. Wirklich wichtig für die Briten ist auch die Weihnachtspost: Die Karten werden an Schnüren aufgehängt oder auf dem Kamin aufgestellt und schmücken so die Stube. Und diese Tradition gilt es nicht auf die leichte Schulter zu nehmen: Wer keine Grüße verschickt ist ganz schnell unten durch!

Der Boxing Day
Ursprünglich war dies der Tag an dem die Bediensteten Geschenke – die Christmas Box- von ihren Arbeitgebern bekamen. Heutzutage ist der 26. Dezember ein verkaufsoffener Feiertag, welchen man schon fast mit dem amerikanischen Black Friday nach Thanks Giving vergleichen kann.Viele Bastler werden auch von neuer Schaffenskraft erfüllt und beginnen mit neuen Heimwerkerprojekten, gut das auch die Baumärkte heute mit dem Winterschlussverkauf beginnen.

Bildquelle: fotolia © S.H.exclusiv

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