Schreinerei Leibiger. Handwerk trifft Design.

CITYNETZ zu Besuch bei der Schreinerei Leibiger in Kirchheim Teck

Schreinerei Leibiger. Handwerk trifft Design.

Inneneinrichtung von Schreinerei Leibiger

1964 machte sich Eugen Leibiger, der Großvater des heutigen Firmeninhabers, Thomas Osswald, in einer gepachteten Schreinerei in der Tannenbergstraße in Kirchheim selbständig. Das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit machte es möglich, dass er bereits 1967 die Halle in Ötlingen, am heutigen Standort der Firma, bauen konnte. Er arbeitete hauptsächlich nach Vorgabe für namhafte Einrichtungshäuser, wie Behr in Wendlingen, aber auch für Privatkunden, Eugen Leibiger war ein begnadeter Handwerker, aber kein kreativer Designer.
Die Tochter Eugen Leibigers konnte die Schreinerei nicht übernehmen und so war der Weg, als Nachfolger in nächster Generation, dem jungen Thomas Osswald vorbestimmt. Der machte dann auch dem Großvater zuliebe eine Schreinerlehre. Es waren die späten 1970er Jahre, Thomas stand eigentlich mehr auf Punk und New Wave als auf Holz und Kleister, er sah sich als Revoluzzer und nicht als Handwerker. Der Zeitgeist war grün. Viele Jugendliche drängten in Berufe mit Naturnähe. Als ein Freund beschloss Schreiner zu werden, meldete sich auch Thomas auf der Meisterschule an. Die ersten zwei Jahre, kaufmännisch und pädagogisch, konnte er in Kirchheim absolvieren. Eigentlich war er zu jung für die Meisterklasse, keine Schule wollte ihn haben. Wegen der familiäre Situation war die Geislinger Abendschule dann aber doch bereit, den Jungen aufzunehmen. Der Unterricht fand freitags, samstags und sonntags satt. Als Junior wurde zu Hause von ihm selbstverständlich erwartet, dass er an den restlichen Tagen in der Werkstatt war, und das oft bis spät abends. All das, der lange Anfahrtsweg, die mangelnde Begeisterung für den Beruf und die fehlende Freizeit machten dem Meisterschüler schwer zu schaffen. Die Wende kam, als der Lehrer im Fach Gestaltung bemerkte, dass der Schüler eine ungewöhnliche Begabung fürs Zeichnen zu haben schien. Thomas wurde damit plötzlich zum Star der Klasse und nach Kräften gefördert. Plötzlich machte die Schule Spaß. Osswald hatte seine Nische gefunden. kreativ sein, entwerfen, zeichnen.
Als die Meisterprüfung näher rückte wurde er in der heimischen Schreinerei von der Arbeit freigestellt, um sich voll und ganz aufs Lernen konzentrieren zu können. Da traf ein Schicksalsschlag die Familie. Eugen Leibiger kippte, zwei Wochen vor der Meisterprüfung des Enkels, in der Werkstatt um. Hirnschlag. Thomas Osswalds Gedanken galten nun natürlich nur noch dem Großvater, die Meisterprüfung konnte warten, dachte er. Mit dieser Ansicht war er aber allein, alle anderen drängten ihn, die Prüfung schnellstmöglich abzulegen. Mit Unterstützung der Familie und der Schule bestand er und konnte nun sein ganzes Können und seine ganze Zeit dem Lebenswerk des Großvaters widmen.
Bald musste der junge Meister aber erkennen, dass sein Opa zwar ein toller Schreiner, aber kein guter Kaufmann war. Die Firma war in einer finanziellen Schieflage. „Die Steuerberaterin riet damals zur Aufgabe“ erinnert sich Thomas Osswald. Aber mit Hilfe der Mitarbeiter schaffte es der erst 21 jährige die Firma zu retten. Auch durch „harte“ Maßnahmen im Bezug auf den Umgang mit manchem Kunden. Er wollte nicht mehr nur nach Vorgaben der Möbelhäuser arbeiten. Er wollte gestalten, entwerfen, designen.
1989 übernahm er offiziell als Betriebsleiter die Führung, seit 2005 ist er auch der Inhaber der Schreinerei Leibiger. Der Erfolg gibt dem Unternehmer bis heute recht. Der Paradigmenwechsel in der Firmenphilosophie, weg von ausführenden Dienstleister, hin zum gestaltenden und beratenden Handwerker hat sich als richtig erwiesen. Heute sind noch etwa 1/3 der Kunden Möbelhäuser, aber 2/3 Privatleute. VIPs für die er in ganz Europa Hauseinrichtungen plant, gestaltet und realisiert.
Zwar kommt die Finanzkrise der letzten Jahre nun verzögert auch in der Schreinerei an, aber Osswalds größeres Problem ist nach wie vor die Zeit. Händeringend sucht er nach jemanden, der ihn im Büro und im Entwurf unterstützen könnte. Ein/e Architekt/in mit Buchhaltungskenntnissen wäre die Idealvorstellung des Schreinermeisters. Aber auch die Konkurrenz aus dem Internet ist nicht zu unterschätzen. „Immer wieder kommen Kunden ins Büro um sich etwas nach ihren Wünschen entwerfen zu lassen und gehen dann mit den Entwürfen zu billigen Anbietern aus dem Netz“, klagt Osswald. Sich die Entwürfe bezahlen zu lassen ist immer noch ein Tabu-Thema in vielen kreativen Branchen.
Thomas Osswald sieht sich auf den richtigen Weg. Heute ist er sehr zufrieden mit seiner Berufswahl. Es kommt eben immer darauf an, was man daraus macht.
Ein Bericht von CITYNETZ

Bildrechte: Schreinerei Leibiger Bildquelle:Schreinerei Leibiger

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