Stuttgart/Friedrichshafen – „Eine Idee wird erst dann zu einer guten Idee, wenn sie in der Verwirklichung ihr wahres Potenzial zeigt“ – mit diesem Leitsatz starteten die Volks- und Raiffeisenbanken ihren diesjährigen Wettbewerb um den „Innovationspreis Mittelstand“ in Baden-Württemberg. Nun steht der Gewinner des begehrten Awards fest: Die Firma Isocal aus Friedrichshafen erhält den mit 25.000 Euro dotierten Hauptpreis für ihr umwelt- und ressourcenschonendes Heiz- und Kühlsystem eines „SolarEis“-Speichers. Die offizielle Verleihung findet am 12.Juli im Festspielhaus Baden-Baden statt.
„Man muss einfach von dem Eisspeichersystem begeistert sein,“ betonte der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Friedrichshafen Edmund Dengler, als er der Isocal-Geschäftsführung die gute Nachricht persönlich überbrachte. Mit der neuartigen Technologie können Gebäude aller Art nicht nur CO2-neutral, sondern auch außergewöhnlich kostensparend beheizt und gekühlt werden. Möglich macht dies eine Kombination aus unterirdischem Wassertank, einem Solar- und Luftkollektor sowie einer speziellen Wärmepumpe. Diese nutzt das erdwarme Wasser zum Heizen der Räume, während unter der Erde langsam ein mächtiger Eisblock entsteht: „Die hierbei auftretende Kristallisationswärme bringt physikalisch gesehen so viel Energie wie man benötigt, wenn man Wasser von null auf 80 Grad Celsius erhitzen will,“ erklärt Erfinder und Isocal-Geschäftsführer Alexander von Rohr.
Dabei gelingt es dem Diplomingenieur die normalerweise beim Gefrierprozess zu beobachtende Sprengwirkung des Eises zu beherrschen, indem das Wasser beim „SolarEis“-System nicht von außen nach innen gefriert, sondern von innen nach außen. Das „thermische Abfallprodukt“ Eis kann auf diese Weise erstmals als wirkungsvolle Energiequelle für die Gebäudetechnik genutzt werden.
„Aus einem Abfallprodukt wieder Energie zu gewinnen, finden wir faszinierend,“ bringt der Friedrichshafener Volksbank-Vorstand Edmund Dengler die Begeisterung der hochkarätigen Jury zum Ausdruck. Zu deren 17 Mitgliedern zählen namhafte Vertreter der mittelständischen Wirtschaft und ihrer wichtigsten Einrichtungen in Baden-Württemberg – darunter die Präsidenten des Handwerkstages und des Genossenschaftsverbands, Joachim Möhrle und Gerhard Roßwog, der Leiter der Abteilung Mittelstand beim Stuttgarter Wirtschaftsministerium Professor Markus Müller, Ingrid Beeg vom Verband Deutscher Unternehmerinnen sowie der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Stuttgart, Andreas Richter.
Einen „kritischen Blick“ warfen auch zwei Vertreter aus Wissenschaft und Medien auf die insgesamt 90 Bewerbungen: der Präsident der Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung, Professor Hans-Jörg Bulliger, und der Chefredakteur Fernsehen des Südwestrundfunks, Michael Zeiß.
Für Isocal ist es nicht die erste Auszeichnung dieser Art: Bereits im Jahr 2006 gewann die – damals noch junge – Heiz- und Kühltechnik den „Innovationspreis der Deutschen Gaswirtschaft“. Im Sommer 2010 erhielt das Unternehmen für die Erfindung des „SolarEis“-Speichers den Innovationspreis des Deutschen Industrie- und Handelskammertages. Schließlich wurde Isocal im November letzten Jahres von Baden-Württembergs Wirtschaftsminister Ernst Pfister mit einer Anerkennung im Rahmen des „Dr.Rudolf-Eberle-Preises“ geehrt. Und auch bei der diesjährigen regionalen Ausschreibung des Mittelstandspreises belegte Isocal einen Platz unter den drei besten Bewerbungen.
„Deshalb freuen wir uns ganz besonders, beim diesjährigen Innovationspreis Mittelstand der Volks- und Raiffeisenbanken in Baden-Würrtemberg das Rennen gemacht zu haben,“ betont Heiko Lüdemann, der neben Alexander von Rohr die Geschäftsführung der Isocal HeizKühlsysteme GmbH innehat. Und Alexander von Rohr ergänzt: „Für uns ist dieser wichtige Award ein Ansporn, unsere Produkte laufend weiter zu entwickeln und neue Anwendungsbereiche zu erschließen.“
Bereits 25 Großprojekte, darunter das sanierte Stuttgarter Stadtarchiv, und zahlreiche Ein- und Mehrfamilienhäuser konnten bereits erfolgreich mit dem „SolarEis“-Speicher ausgerüstet werden. Die Zahl der Anfragen aus aller Welt für weitere Projekte übersteigt unterdessen die Tausendermarke.
Neben dem Heizen mit Eis gewinnt dabei auch das Thema Gebäudekühlung immer mehr an Bedeutung: „Nicht nur in den USA, Südeuropa, Afrika und Asien garantiert eine ausreichende Gebäudekühlung Produktivität und Lebensqualität – auch bei uns werden klimatisierte Räume bald zum Standard gehören,“ ist Alexander von Rohr überzeugt, „allerdings können gerade wir als Industrienation es uns nicht leisten, bei der Kühlung von Wohn- und Geschäftsräumen unnötig Energien zu verschwenden oder das Klima zu belasten. Unser Eisspeicher-System bietet hier einen guten Lösungsansatz.“
Wer mehr über die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der „SolarEis“-Technologie erfahren möchte, kann sich persönlich bei täglichen Fachvorträgen von Isocal auf der Frankfurter ISH vom 15.-19. März informieren.
Die geplanten Themen der jeweils halbstündigen Vorträge reichen von der Erläuterung der Grundfunktionen des Latentwärmespeichers „SolarEis“ über die Nutzung als Heizung im Einfamilienhaus, einer verlustfreien Wärmeversorgung ganzer Wohngebiete, der Einbindung in das Energiekonzept eines modernen Industriegebäudes bis hin zur Kältenutzung in Industrie und Eigenheim und den Anwendungsmöglichkeiten einer Parabolrinne (Halle 11.1, Stand D05, jeweils um 11Uhr und 14Uhr30).
isocal ist Marktführer für innovative, umweltschonende und hocheffiziente Lösungen von Heiz- und Kühlsystemen auf Basis einer innovativen Speichertechnologie, die Energie über viele Monate im kostengünstigsten Speichermedium, nämlich Wasser, konserviert.
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