PROJEKTE MIT AMERIKANISCHEM LAUBHOLZ ERFOLGREICH BEI „WOOD AWARDS“

PROJEKTE MIT AMERIKANISCHEM LAUBHOLZ ERFOLGREICH BEI "WOOD AWARDS"

Maggie’s Oldham

Vier Projekte mit amerikanischem Laubholz gewannen bei den diesjährigen „Wood Awards“ Preise. Das teilte der American Hardwood Export Council (AHEC) mit. Die Gewinner wurden anlässlich der Preisverleihung „Wood Awards“ am 21. November in der Carpenters“ Hall, Großbritannien, durch die Moderatorin Johanna Agerman Ross bekanntgegeben. Ross ist Gründerin der Zeitschrift „Disegno“ und Kuratorin für Möbel und Produktdesign des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart des Victoria & Albert Museums.

Die 1971 ins Leben gerufenen „Wood Awards“ sind der wichtigste Wettbewerb in Großbritannien für herausragende Architektur- und Produktdesignleistungen, bei denen das einzige natürliche und nachhaltige Material verwendet wird: Holz. Die Auszeichnung wird als Anerkennung, Ansporn und zur Förderung herausragender Design-, Handwerks- und Bauleistungen mit Holz verliehen.

SIEGER IM BEREICH BILDUNG & ÖFFENTLICHE HAND

In der Kategorie Bildung & Öffentliche Hand waren vier Projekte in der engeren Wahl. Die Preisrichter zeichneten Maggie’s Oldham als Gewinner aus. Es ist das weltweit erste Projekt, das die Grenzen von Laubholz erweitert und die Architektur auf sensible Art und Weise umsetzt.

Holzart: American Tulipwood, American White Oak

Ort: Oldham

Architekt: dRMM

Kunde/Eigentümer: Maggie’s

Bauingenieur: Booth King UK

Kontakt Holzberatung und -beschaffung: American Hardwood Export Council

Generalunternehmer/Bauträger: Parkinson Building Contractors

Zulieferer Bauholz: Zublin TimberWood Supplier

Bearbeitung geriffelte Verkleidung: Morgan Timber

Fensterhersteller: Falegnameria Aresi

Holzlieferant: Middle Tennessee Lumber (Tulipwood)

Die auf dem Gelände der NHS-Krebsklinik erbauten Maggie’s Centres bieten kostenlose praktische und emotionale Unterstützung für Krebspatienten. Bei dem Design von Maggie’s Oldham geht es weniger um die Form und mehr um den Inhalt. Das Gebäude wird von schlanken Säulen gestützt und schwebt über einem von Kiefern, Birken und Tulpenbäumen umsäumten Garten. Aus einer zentralen Oase wächst ein Baum aus dem Gebäude heraus und vereint so die Natur mit dem Gebäude.

Die Verwendung von Holz bei Maggie’s Oldham ist Teil eines umfassenden Vorhabens, die bisherige Krankenhausarchitektur zu verändern, deren jetzige klinische Einrichtungen auf Patienten deprimierend wirken können. Holz dagegen bedeutet Hoffnung, Menschlichkeit und Wärme. Maggie’s Oldham ist das erste aus nachhaltigem Tulipwood-Kreuzlagenholz erbaute Gebäude – eine Folge der Entwicklung dieses Materials durch dRMM und AHEC im Rahmen des experiementellen Endless-Stair-Projektes 2013. Wände und Dach haben eine klare Struktur und weisen innen eine edle, natürliche Holzoptik auf. Das Tulipwood CLT wurde sorgfältig verarbeitet, um dessen natürliche Schönheit zur Geltung zu bringen – seine feine, abwechslungsreiche Oberfläche erinnert eher an ein Möbelstück als an Baumaterial. Das Lattendach entstand aus Holz, das durch das CLT-Herstellungsverfahren übrig geblieben ist, somit wurde Abfall vermieden.

Für eine atmungsaktive, gesunde Umgebung sorgt die Holzfaserdämmung. Die großen Fensterrahmen wurden aus American White Oak gefertigt. Das Äußere des Gebäudes ist mit nach Maß geriffeltem, wärmebehandeltem Tulipwood verkleidet, ähnlich einem surrealen Theatervorhang. Maggie’s Oldham ist ein sorgfältig gearbeitetes Manifest für die mit Holz umgesetzte Gesundheitsarchitektur.

STRUCTURAL AWARD

Der Structural Award wurde aus allen Bauten gewählt, die in den verschiedenen Kategorien in die engere Wahl gekommen sind. The Smile erhielt die Auszeichnung für seine beeindruckende und komplexe Konstruktion, die durch die augenscheinliche Leichtigkeit des Projektes verdeckt wird.

Preisrichter Nathan Wheatley merkt hierzu an: „Die Herausforderungen bei der Verwendung des unerprobten American Tulipwood CLT wurden durch eine Tür am Höchstspannungspunkt noch verstärkt. Die Lösung erfolgte auf einfache und elegante Weise durch gut versteckte Baudetails, die die Kräfte an den Verbindungsstellen aufnehmen. Weiterhin wurde Zeit darauf verwendet, diese beeindruckende Bauform durch den Einbau von Öffnungen in Richtung der Spitzen der Winkelstützmauer zu verdeutlichen und Bereiche hervorzuheben, in denen weniger Material erforderlich war.

Holzart: American Tulipwood

Ort: Chelsea College of Arts, London

Architekt: Alison Brooks Architects

Kunde: American Hardwood Export Council / London Design Festival

Bauingenieur: Arup

Hersteller CLT: MERK Timber GmbH, Zublin Timber

Generalunternehmer/Schreinerei: Aldworth James & Bond

Lichtgestaltung: SEAM

Balustradenschreiner: John Stidworthy

Holzlieferant: Verschiedene

The Smile war eine raumgreifende sensorische Umgebung, die die Konstruktion, Oberfläche, Raum und Licht zu einem öffentlichen Treffpunkt zu verflechten verstand. Bei dem als bewohnbarer Bogen ausgelegten The Smile handelte es sich um eine 3,5 m hohe, 4,5 m breite und 34 m lange Holzröhre, die 12 Meter in beide Richtungen auskragte und an deren beiden Enden Aussichtsplattformen waren. Bis zu 60 Besucher auf einmal konnten die Plattform durch eine Öffnung an der Stelle betreten, wo der Bogen den Boden berührt. Mittels langer Schrauben wurden innovative Lösungen entwickelt, die es ermöglichten, die Öffnung in dem am stäksten unter Spannung stehenden Bereich anzubringen. The Smile war das weltweit erste Projekt, bei dem große Laubholz-CLT-Paneele eingesetzt wurden. Die gesamte Installation bestand aus nur zwölf Tulipwood-Paneelen, jedes mit einer Länge von bis zu 14 m und einer Breite von 4,5 m. Die CLT-Paneele wurden mittels 7.000 Schneidschrauben miteinander verbunden. Am Sockel ermöglichte eine Wiege aus Brettschichtholz, die mit 20 Tonnen Stahlgegengewichten gefüllt war, die selbsttragende Konstruktion. Durchlässe in Bereichen der Wände, in denen weniger bauliche Spannung vorhanden war, sorgten für Lichtflecken im Inneren und lösten sich dort auf, wo das Holz mehr arbeiten musste.

Das Design sieht zwar täuschend einfach aus, aber bei The Smile handelt es sich um eine der wichtigsten Entwicklungen der vergangenen zehn Jahre, durch die Innovationen im Bauholzbereich möglich waren. Durch die Verbindung der Vorzüge von CLT mit der Festigkeit und dem Aussehen von Laubholz wurde ein Bauelement geschaffen, das Struktur und Oberfläche vereint. Hierdurch können die Gesamtbaukosten verringert und die Bauzeit verkürzt werden. Der Zusammenbau vor Ort dauerte nur sieben Tage.

Tulipwood wurde aufgrund seiner ungewöhnlichen Mischung aus hoher Festigkeit und geringer Dichte ausgewählt. Diese stärkeren, dünneren Paneele waren für die CNC-Bearbeitung und Schneidschrauben geeignet. Da es sich bei industriellem Tulipwood CLT um ein völlig neues Material handelte, wurde seine Festigkeit von letztbegründeten Normen und intensiven Versuchen abgeleitet.

Dies ist bereits die vierte Auszeichnung für The Smile in diesem Jahr, nachdem die Installation schon den „Display Award“ beim World Architecture Festival, den „Pavillions Award“ bei den Architizer A+ Awards und den „Architectural Design/Small Architecture“ Award des Architecture Prize gewonnen hatte.

SIEGER SERIENFERTIGUNG

Die Preisrichter für Möbel und Produkte, unter der Leitung von Designkurator und Autor Max Fraser, fanden sich im September bei der London Design Fair zur Bewertung aller in die engere Wahl gekommenen Projekte ein. Der Narin Chair von David Irwin für Case Furniture wurde als diesjähriger Sieger der Kategorie Serienfertigung ausgewählt. Die Preisrichter lobten das elegante Design des Stuhls, das zugleich logisch und bequem ist. Ihrer Einschätzung nach spricht es ein breites Publikum an.

Holzart: American White Oak und American Black Walnut, Birch

Designer: David Irwin

Hersteller: Case Furniture

Holzlieferant: Verschiedene

Case wollte die übliche Ansicht über einen Klappstuhl ändern: Statt des Notstuhls, der zu Weihnachten aus dem Schrank geholt wird, ist es ein Möbelstück, das man stolz und gern vorzeigt. Designer David Irwin berichtet: „Die Herausforderung bestand darin, eine wirklich bequeme Sitzposition zu erschaffen und gleichzeitig die Stabilität zu erreichen, die ein Klappstuhl haben muss. Meiner Meinung nach schafft Narin diese Herausforderung. Der weiche, schwungvolle Übergang wird noch betont durch die massiven, gedrechselten Holzbeine, die in die Rückenlehne übergehen. Dies ist das zentrale Element des Designs von Narin: Es sorgt nicht nur für eine bequeme Lehne, sondern fungiert auch als Gelenk, durch das sich die rückwärtigen Stuhlbeine drehen. Sitzfläche und Lehne bestehen aus hochwertigem Birkensperrholz mit Eiche- oder Walnussfurnier, während der Rest des Stuhls aus Massivholz gefertigt ist.“ Trotz der Klappstuhl-Konstruktion geht Narin bei Ästhetik oder Bequemlichkeit keine Kompromisse ein.

SIEGER STUDENT DESIGNER

Mark Laban war mit seinem Rustic Stool 1.0 der diesjährige Gewinner in der Kategorie Student Designer. Die Auszeichnung war mit einem zusätzlichen Geldpreis von 1.000,- verbunden. Die Preisrichter waren von der interessanten neuen Typologie des Hockers beeindruckt, die die CNC-Technik widerspiegelt und Digitales erfolgreich handwerklich umsetzt.

Holzart: American Hard Maple

Designer/Hersteller: Mark Laban

Hochschule: Central Saint Martins

Holzlieferant: Whitten Timber / Surrey Timbers

Der Rustic Stool 1.0 wurde mit Hilfe eines prozessorientierten Ansatzes entwickelt, der sich direkt mit dem Herstellungsverfahren selbst befasst: einer dreiachsigen CNC-Fräse. Die Funktionalität der Maschine wird als fester Bestandteil des Konstruktionsprozesses genutzt, bei dem Besonderheiten und kleine Fehler die Entwicklung des Produktes beeinflussen.

Durch die Bearbeitung der CAM-Software der Maschine mittels spielerischer und experimenteller Eingriffe entstehen überraschende und unkonventionelle Oberflächen, die so ganz anders sind als die glatten, perfekten Geometrien, die man im Allgemeinen mit der Anwendung dieser Technologie in Verbindung bringt. Diese künstlich erzeugten rauen Strukturen lassen den Rohzustand des Materials in seiner natürlichen Form erahnen, und das Objekt wird mit einer gewissen Hybridästhetik definiert, die die Rustikalität durch die Maschinensprache nuanciert.

Der Hocker ist Bestandteil der Digital Daiku, einer Kollektion, die traditionelle japnische Ästhetikgrundsätze interpretiert und deren Möglichkeiten zur Beeinflussung von Möbeln untersucht, die in zeitgemäßen digitalen Herstellprozessen gefertigt werden.

American Maple wurde wegen der feinen Maserung und seiner zarten Farbgebung und Schattierung ausgewählt. Hierdurch und durch ihre Härte und gute Verarbeitbarkeit war diese Holzart für das Projekt ideal geeignet, und es entstand ein feiner natürlicher Hintergrund zur Hervorhebung der gewagten maschinell gefertigten Form.

American Hardwood Export Council (AHEC)

Das American Hardwood Export Council (AHEC) ist die führende internationale Handelsorganisation der US-amerikanischen Laubholzindustrie, die die Exporteure unter den amerikanischen Laubholzunternehmen sowie alle wichtigen US-Wirtschaftsverbände für Laubholz vertritt. Seit mehr als 25 Jahren nimmt AHEC bei der internationalen Förderung von Laubholz eine Spitzenstellung ein und hat erfolgreich eine unverwechselbare und kreative Marke für amerikanisches Laubholz geschaffen. Durch seine Unterstützung kreativer Designprojekte wie beispielsweise The Smile oder The Wish List für das London Design Festival oder The Workshop of Dreams für das Hay Festival [Spain] zeigt AHEC die Leistungsfähigkeit und das ästhetische Potenzial dieser nachhaltigen Materialien auf und liefert wertvolle Inspirationen.

Von AHEC sind umfangreiche technische Schriften unter www.americanhardwood.org erhältlich.

AHEC auf Twitter und Instagram @ahec_europe folgen.

Wood Awards

Die im Jahr 1971 ins Leben gerufenen Wood Awards sind der wichtigste Wettbewerb im Vereinigten Königreich für herausragende Architektur- und Produktdesignleistungen unter Verwendung des einzigen natürlichen nachhaltigen Materials der Welt. Die Teilnahme an diesem Wettbewerb, dessen Ziel Anerkennung, Anregung und Förderung herausragender Design-, Handwerks- und Bauleistungen mit Holz ist, steht jedem frei. Die Wood Awards sind in zwei Hauptkategorien aufgeteilt: Gebäude und Möbel & Produkt. Innerhalb der Kategorie Gebäude finden sich fünf Unterkategorien: Gewerbe & Freizeit, Bildung & Öffentliche Hand, Inneneinrichtung, Privat und Kleine Projekte. Innerhalb der Kategorie Möbel & Produkt beinhaltet drei Unterkategorien: Maßanfertigung, Serienfertigung und Student Designer.

Als gemeinnütziger Wettbewerb sind die Wood Awards nur mit Unterstützung der Industrie möglich. Eine vollständige Auflistung aller Sponsoren unter www.woodawards.com

Wood Awards auf Twitter und Instagram @woodawards folgen

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