Haftung für Baupfusch

Gewährleistung verjährt nicht immer nach fünf Jahren
Haftung für Baupfusch
?Pfusch am Bau: Manche Handwerker sind schon mit einfachen Arbeiten überfordert.? (Foto: Schwäbisch Hall)

Erneut ein erfreuliches Urteil für Häuslebauer: Wird am Bau gepfuscht, kann der Bauherr auch über die Gewährleistungsfrist hinaus Ersatzansprüche geltend machen. Die Bausparkasse Schwäbisch Hall verweist auf ein aktuelles Urteil des OLG Düsseldorf (Az. 23 U 106/10): Es gab einem Hauseigentümer Recht, obwohl die Schlamperei beim Bau erst nach Ablauf der üblichen Haftungsfrist von fünf Jahren festgestellt worden war.

Sechs Jahre nach Fertigstellung platzte an einer Doppelhaushälfte an mehreren Stellen der Putz ab. Der Eigentümer forderte vom Bauträger, bei dem er seinerzeit gekauft hatte, ihm die Kosten der Mängelbeseitigung zu ersetzen. Dieser sei für den Schaden verantwortlich, da er den Subunternehmer, den er mit dem Verputzen beauftragt hatte, nicht kontrolliert habe. Der Bauträger lehnte ab: Der Anspruch sei verjährt und eine so einfache Tätigkeit wie Verputzen müsse ohnehin nicht überwacht werden.

Der vom OLG Düsseldorf beauftragte Bausachverständige bestätigte dagegen: Hätte der Bauträger dem Handwerker auf die Finger gesehen oder die Ausführung der Arbeiten wenigstens am Ende kontrolliert, hätte er den für einen Fachmann erkennbaren Mangel bemerken können.

Daraufhin gab das Gericht dem Hauseigentümer Recht und entschied, dass der Anspruch auf Kostenerstattung für die Mängelbeseitigung nicht verjährt sei. Bei der Bauabnahme dürfe der Bauträger den Käufer ihm bekannte Mängel nicht arglistig verschweigen. Wenn er Mitarbeitern und Subunternehmern die Ausführung von Arbeiten eigenverantwortlich überlasse, müsse er die organisatorischen Voraussetzungen schaffen, um sachgerecht beurteilen zu können, ob das Bauwerk mängelfrei ist.

Unterlasse er dies, könne er sich nicht auf Unkenntnis berufen. Auch auf den Umstand, dass Putzarbeiten eine eher einfache Tätigkeit seien, könne sich der Bauträger nicht hinausreden. Ausschlaggebend sei hier, dass er die Mängel schon bei einem Minimum an Kontrolle hätte erkennen können, etwa indem er auf der Baustelle einen Bauleiter eingesetzt hätte.
Die Bausparkasse Schwäbisch Hall AG ist die größte Bausparkasse Deutschlands. Die rund 7.100 Mitarbeiter arbeiten eng mit den Genossenschaftsbanken zusammen. Im Ausland ist Schwäbisch Hall mit Beteiligungsgesellschaften in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Rumänien und China aktiv. Weltweit hat das Unternehmen rund 10 Mio. Kunden, davon 6,8 Mio. in Deutschland.

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