Familie mit eigenem Haus belohnt

Namibia und Deutschland starten Programm zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Slumbewohner

Berlin/Windhuk. Das Musterhaus, das bei der internationalen Investitionskonferenz in Windhuk im November erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte, wurde zu einem ganz besonderen Weihnachtsgeschenk für eine Familie in Namibia. Im Beisein der namibischen Ministerin für Landesentwicklung Sophia Shaningwa und Vertretern der deutschen Polycare GmbH fand in Windhuk die Übergabe des ersten aus Polymerbeton errichteten Hauses an eine bedürftige namibische Familie statt.

Die Übergabe der ersten Wohneinheit an Familie Philip markiert den Beginn der „Africa Harambee Prosperity Housing Campaign“ in deren Rahmen innerhalb der nächsten Jahre 300.000 Hütten der ärmsten Bewohner Namibias durch Wohnhäuser nach Bauart der deutschen Polycare GmbH ersetzt werden sollen.

Heinrich Schröder, Produktionsleiter von „We Build Harambee Prosperity Cities“ sprach am 10. Dezember von einem planmäßigen Abriss der Hütte auf Grundstück 1036 in Goreangab, einer Vorstadt von Windhuk. Für den Zeitraum des Neubaus wurde für die achtköpfige Familie Philip eine Ersatzunterkunft auf dem angrenzenden Grundstück errichtet.

Von dem Zeitpunkt der Vorbereitung des Baugrundes bis zu seiner Fertigstellung wurde das Bauvorhaben von Daniel Nghidinwa, dem Generalsekretär, Big-Don Kondunda, dem Direktor für Wohnungsbau im Ministerium für Landesentwicklung sowie Peter Rowland von der Firma Buhrmeister Ingenieure und dem Baugutachter Frikky Jordan persönlich beaufsichtigt. Für die Verpflegung des Grundstücksbesitzers und seiner Familie sowie des Teams von Freiwilligen, die bei dem Abriss der Hütte halfen, wurden keine Kosten und Mühen gescheut.

Die weihnachtliche Übergabe des neuen „Harambee Prosperity“ Hauses an Familie Philip durch die namibische Ministerin für Landesentwicklung Sophia Shaningwa stellt für die armen Hüttenbewohner einen hoffnungsvollen Neuanfang dar.

In Anlehnung an das berühmte Zitat von Neil Armstrong sagte sie: „Das ist heute ein kleiner Schritt für Herrn Philip und seine Familie, aber ein großer Schritt für Namibia und Afrika. Mit dem Abriss der ersten Hütte und ihrer Ersetzung durch eine bezahlbares und qualitativ hochwertiges Haus beginnt ein Prozess der den Slumbewohnern ihre Würde zurückgeben wird. Wir danken der Polycare GmbH sowie dem Freistaat Thüringen und der Bundesrepublik Deutschland für ihre Unterstützung des Harambe Prosperity Plan und dem damit verbundenen Ziel der Beseitigung von Armut in Namibia“.

Der Vater der Familie Abel Philip ist querschnittsgelähmt seit er in der Zeit kurz vor der Erlangung von Namibias Unabhängigkeit von südafrikanischen Soldaten zusammengeschlagen und schwer verletzt wurde. Er wurde zum Ziel, da er Mitglied der Befreiungsbewegung SWAPO war. Der bescheidene 57-Jährige bedankte sich sichtlich gerührt bei Shaningwa und der deutschen Regierung für die Errichtung dieses Traumhauses für seine Familie.

Philip ist in hohem Maße auf seine Frau angewiesen, ohne die er sich nicht fortbewegen kann. Dank des Wohnungsbauprogrammes sieht er nun endlich wieder eine Zukunft für seine Frau und seine sechs Kinder. Stolz berichtete er von den Plänen seiner drei Söhne, die Arzt, Pilot und Buchhalter werden möchten. Er bat Heinrich Schröder sein Gesuch für ein Stipendium für seine Kinder an seine Freunde in Deutschland weiterzuleiten. 

Mit der Übergabe des ersten Hauses beginnt die Armutsbekämpfungskampagne „Harambee Poverty Eradication Campaign“ die Namibia 2017 in Zusammenarbeit mit der deutschen Regierung und dem Land Thüringen durchführen wird. Die Kampagne sieht vor, in Okahandja eine African Construction Excellence City zu schaffen. Von dort aus sollen die Bauteile für die neuen Häuser in Containern zu den ärmsten Siedlungen in ganz Nambia transportiert werden, um dann dort bezahlbaren und qualitativ hochwertigen Wohnraum zu schaffen.

Die innovativen Häuser können von den Siedlungsbewohnern nach einem kurzen Training innerhalb von 48 Stunden errichtet werden. Für die Fertigung der Bauteile, die Lego-Steinen ähneln, wird weder Wasser noch Zement benötigt.

Das von der Polycare GmbH entwickelte System wurde in Namibia auf der Invest-in-Namibia Konferenz im November 2016 vorgestellt. Die Polycare GmbH war eines von 42 deutschen Unternehmen die den thüringischen Wirtschaftsminister Wolfang Tiefensee in einer Delegation zu der Konferenz begleiteten.

Nach der Eröffnung des Modellhauses hatte der namibische Präsident gegenüber Wolfang Tiefensee sein Bestreben bekräftigt, das Pilotprojekt schnell voranzutreiben und die Kooperation als einen ersten Schritt in der nationalen Armutsbekämpfungskampagne durchzuführen. 

Der namibische Botschafter für Deutschland, Andreas Guibeb, betonte gegenüber den Inhabern der deutschen Firmen seine besondere Wertschätzung für ihre Zusage zu einer Partnerschaft mit dem namibischen Ministerium für Landesentwicklung. Alle im Harambee Prosperity Housing PACT verbundenen Partner einigten sich darüber hinaus darauf, die benötigten Bauelemente in Namibia und aus namibischen Rohstoffen zu produzieren. Als Produktionsstandort und Hauptsitz wurde Okahandja als zukünftige African Construction Excellence City ausgewählt.  

Ziel der Mitglieder des Harambee Prosperity Housing Pact ist es, den Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum, der bei ca. 300.000 Wohnungen liegt, mit den von Polycare entwickelten Häusern aus Polymerbeton zu decken. Ein innovatives Finanzierungsmodell soll dabei allen Namibiern den Zugang zu Wohneigentum ermöglichen.

Die Botschaft in Berlin ist eine der vielen offiziellen Vertretungen der Regierung der Republik Namibia weltweit und ist Teil des namibischen Außenministeriums unter Leitung der Außenministerin, Frau Netumbo Nandi-Ndaitwah. Der Botschafter ist der persönliche Vertreter des Präsidenten der Republik Namibia, S.E. Dr Hage Geingob, beim Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland.

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